zurück zu Teil 1

 


10.06.2018: Jungköniginnen bei den Baumhummeln! Mittlerweile gibt es auch Geschlechtstiere bei den Baumhummeln (Kasten 5). Beim Öffnen des Kastens saßen heute ca. 20 Jungköniginnen auf der Polsterwolle. Daneben gibt es nach wie vor etwa 100-120 Arbeiterinnen. Drohnen habe ich bisher noch keine gesehen. Im Nest gibt es etwa 40 neue Jungköniginnenkokons und verpuppungsbereite, große Larven von Jungköniginnen. Dennoch gibt es nach wie vor Probleme mit Brachicoma devia und auch heute habe ich wieder ein Weibchen dieser Fliege im Nest entdeckt. Es ist also mit weiteren Brutverlusten zu rechnen, wenngleich ich hoffe, dass es wenigstens die Hälfte der Kokons schafft.

 

Blick auf den Hummelstand...

 

Betriebsamkeit am Nesteingang zum Baumhummelnest...

 

Blick in den Kasten - zahlreiche Jungköniginnen sitzen auf der Polsterwolle und an den Innenwänden des Kastens...

 

Geöffnetes Baumhummelnest mit viel neuer Brut...

 

Anfliegende Jungkönigin...

 

Bei den Wiesenhummeln im Schweglerkasten (Kasten 1) wird es ruhiger. Die meisten Jungköniginnen sind abgeflogen, alle Kokons geschlüpft. Letzte Jungköniginnen bewohnen neben der Altkönigin und einigen Arbeiterinnen das Nest. Die Nahrungsversorgung ist weiter gut und es gibt noch mit Nektar gefüllte Tönnchen. Zudem gibt es noch Larven im Nest, aber ob diese noch zur Entwicklung kommen, ist fraglich. Das Nest ist auch hygienisch noch in einem guten Zustand und es gibt nicht sonderlich viele Milben im Nest. Folglich gab es hier auch keine Jungköniginnen, die voller Milben waren - wenngleich Letzteres aber gegen Ende der Entwicklung bei den letzten Jungköniginnen nicht selten ist. Insgesamt gehe ich hier von mind. 40 Jungköniginnen aus, die aus dem Nest hervorgegangen sind. Zudem sind hier kaum Ausfälle durch schlechtere Nahrungsversorgung oder Milben am Ende der Entwicklung aufgetreten, sodass es die Mehrheit der Jungköniginnen auch gut in die Winterquartiere schaffen wird oder bereits geschafft hat. Einige wenige Kokons sind Brachicoma devia zum Opfer gefallen, wenngleich der Ausfall hier gering war. Beim Wiesenhummelnest im alten Kasten (Kasten ALT) sind noch zwei oft ausfliegende Jungköniginnen vorhanden, alle anderen Königinnen sind bereits entgültig abgeflogen. Arbeiterinnen gibt es keine mehr. Das beinah verlassene Nest ist mittlerweile von Wachsmotten zerstört worden, weshalb ich es heute entfernt habe. Nahrungsvorräte waren eh nicht mehr vorhanden. Die letzten beiden Königinnen können so ohne Parasiten den Kasten noch als Nachtquartier nutzen, bis sie entgültig abfliegen. Aus diesem Nest sind übrigens in den letzten Wochen etwa 50 Jungköniginnen geschlüpft, während doch auch einige Jungköniginnenkokons der Fliege Brachicoma devia zum Opfer fielen. Das Nest war folglich stärker betroffen als das anderen Wiesenhummelnest. Auch gab es hier am Ende der Entwicklung mehr Probleme mit Milben und schlechteren Nahrungsbedingungen. Mind. 30-40 Jungköniginnen sollten aber letztlich erfolgreich abgeflogen sein. Damit sind bei beiden Wiesenhummelnestern zusammen nach ersten Schätzungen sicherlich etwa 60-80 Jungköniginnen erfolgreich abgeflogen - eine gute Bilanz.

 

Das Wiesenhummelnest im Schweglerkasten - letzte Jungköniginnen leben mit einigen Arbeiterinnen und der Altkönigin im Nest...

 

Bei den Ackerhummeln im Hornissenkasten geht es auch langsam voran. Hier ist der Höhepunkt aber erst im August zu erwarten.

 

Ackerhummelnest im Hornissenkasten - oben die größere Königin...

 


18.06.2018: Nochmals viel Jungköniginnenbrut bei den Baumhummeln! Trotz teils starkem Befall der Jungköniginnenkokons durch Brachicoma devia in den letzten Wochen haben die Baumhummeln im Kasten 5 noch einmal sehr viel neue Brut herangezogen. Betreut wird das Nest weiterhin von mehr als 100 Arbeiterinnen. Damit scheinen die Tiere auf den Ausfall durch die Fliege reagieren zu wollen. Mittlerweile ist die Ausfallrate durch Brachicoma devia auch zurückgegangen und aktuell sind nur noch wenige neue Kokons betroffen. Das kann an der nun nochmal höheren Wachsamkeit der Baumhummeln liegen (diese fliegen den interessierten Beobachter jetzt auch im Garten an, gerade wenn man zu lange im Einflugbereich steht - aber ohne wirkliche Stechabsicht) oder aber die dieses Jahr ungewöhnlich frühe Flugzeit der Fliege nimmt bereits wieder ein Ende. Jedenfalls befinden sich mind. 80 neue Kokons oder große Larven von Jungköniginnen im Vergleich zur Vorwoche im Nest. Da ich eine einzelne Wachsmottenlarve gesehen habe (sonst gab es aber keine Hinweise auf Befall im Nest), habe ich vorsichtshalber noch einmal mit Bacillus thuringiensis behandelt. Denkbar, dass die Larve den Weg von außen in den Kasten gefunden hat. Kommen die Wachsmottenfalter nicht in das Nest, so legen sie manchmal auch außerhalb des Kastens ihre Eier ab. Dann finden aber meist nur wenige Larven den Weg ins Nest. Aktuell befinden sich nach einem ersten großen Schwung an Jungköniginnen in der Vorwoche nur wenige Jungköniginnen im Nest. Einige sind auch stark von Milben befallen. Das liegt daran, dass mit dem Vorhandensein von vielen Jungköniginnen zeitlich versetzt auch mehr Milben im Nest entstehen, die mit den Königinnen überwintern wollen. Normalerweise verteilen sich die Milben auf die Jungköniginnen in unproblematischer Anzahl. Nimmt zwischenzeitlich oder am Ende die Anzahl von Jungköniginnen aber ab, so sind dann die wenigen Jungköniginnen stärker befallen, was bis zur Flugunfähigkeit führen kann. Auch eine nachlassende Nesthygiene kann gegen Ende der Entwicklung starken Milbenbefall begünstigen. Allerdings sind es bisher nur einzelne Jungköniginnen. In den kommenden Tagen sollte die Anzahl an Jungköniginnen wieder deutlich zulegen und dadurch diese Problematik erst einmal wieder abnehmen.

 

Der "grüne" Hummelstand...

 

Betriebsamkeit bei den Baumhummeln...

 

Im Baumhummelnest entwickelt sich derzeit sehr viel neue Brut von künftigen Geschlechtstieren...

 

Aktuell gibt es nur wenige Jungköniginnen im Nest, hier 2 junge Königinnen auf den Brutwaben...

 

Die Wiesenhummeln im Schweglerkasten (Kasten 1) sind nun am Ende ihrer Entwicklung angekommen. Alle Geschlechtstiere sind bereits abgeflogen. Neben einigen Arbeiterinnen lebt aber immer noch die Altkönigin im Nest und es gibt noch wenige Brutwaben, sogar ein paar Kokons. Da das Nest mittlerweile stark von Wachsmotten befallen wurde, habe ich heute die intakten Waben nochmals in eine saubere Nestumgebung gebracht und die befallenen Waben samt Nestmaterial entfernt. Damit können die Tiere noch etwas weiter machen und vielleicht schafft es ja die ein oder andere Puppe noch zu schlüpfen. Ich habe auch die Gelegenheit genutzt, bei dem Nest gleich die Waben auszuzählen (trotz Mottenbefall war das hier noch möglich und noch nicht alles zerstört). Neben mind. 50 kleinen Kokons von Arbeiterinnen und Drohnen (Drohnen davon etwa ca. 15-20, ev. ein paar mehr) konnten sich etwa 50-55 Jungköniginnenkokons erfolgreich entwickeln. Daneben gab es einige wenige Ausfälle durch Brachicoma devia. Mind. 40-50 Jungköniginnen sollten folglich abgeflogen sein und den Weg in die Winterquartiere gefunden haben bzw. noch finden. Damit war das Nest sogar etwas efolgreicher als zunächst vermutet (siehe Eintrag der letzten Woche). Die Ackerhummeln habe ich heute aus Zeitgründen nicht kontrolliert. Da das Nest noch klein und unauffällig ist, ist hier die Gefahr von Parasitenbefall ohnehin noch geringer.  

 

Das Wiesenhummelnest im Schweglerkasten (Kasten 1) - alle Geschlechtstiere sind abgeflogen und Wachsmotten befinden sich im Nest: daher habe ich die intakten Nestteile mit den letzten Tieren und der Altkönigin! noch einmal in eine saubere Nestumgebung umgesetzt...

 

Im Garten sieht man derzeit viele Wiesenhummeldrohnen umherfliegen - doch die Wiesenhummelsaison wird schon bald wieder zu Ende sein...

 


23.06.2018: Mittlerweile herrscht kaltes und regnerisches Wetter. Tagesüber werden nur Temperaturen von knapp über 10°C erreicht. Die Baumhummeln (Kasten 5) fliegen dennoch rege ein und aus, und das trotz Regen. Insgesamt konnte ich heute mehr als 60 Flugbewegungen am Eingang binnen 10 Minuten zählen, wobei wohl fast nur Nektar eingeflogen wird. Trotz kaltem Wetter habe ich heute den Kasten geöffnet, da zumindest eine oberflächliche Nachkontrolle der Wachsmottenbekämpfung zwingend notwendig war. Im Nest konnte ich einige Jungköniginnen sehen und das Nest ist nochmals um einige Geschlechtstierkokons (vornehmlich von Jungköniginnen) gewachsen. Oben haben die Tiere eine Öffnung in der Nesthülle gelassen, weshalb man ohne aktive Nestöffnung diese Beobachtungen machen konnte. Ich habe aber auch seitlich über kleine Löcher die Nesthülle in geringem Maße geöffnet, um nach Wachsmotten zu schauen. Damit das Nest nicht auskühlt, habe ich dies schnell durchgeführt und danach den Kasten wieder geschlossen. Es war nur eine verpuppte Wachsmottenlarve auszumachen und selbst die war gestorben. Sonst waren sehr vereinzelt kleine Mottenlarven erkennbar, aber der Befall ist eindeutig reduziert worden. Die Brutwaben sind nach wie vor befallsfrei. Die Behandlung war also ein Erfolg und erlaubt dem Nest, in dieser wichtigen Phase noch zahlreiche Jungköniginnen zu produzieren.

 

Blick in den Kasten - die Hummeln haben die Nesthülle oben offen gelassen, was einen ersten Blick in das Nest ermöglicht: Neue Königinnenbrut ist dazugekommen und immer mehr Jungköniginnen bewohnen wieder das Nest. Die Wachsmottenbehandlung war zudem ein Erfolg...

 


26.06.2018: Weitere Nachkontrollen bei besserem Wetter, Wachsmotten bei den Ackerhummeln und ein paar Gedanken zum Deforming Wing Virus! Inzwischen ist das Wetter wieder deutlich besser, weshalb ich heute nochmal genauer die Baumhummeln (Kasten 5) kontrolliert habe. Das Nest wird noch von ca. 100 Arbeiterinnen betreut. Nach wie vor sind kaum Wachsmottenlarven im Nest zu finden und es ist auch kein erkennbarer Schaden an den Brutwaben vorhanden. Im Nest gibt es wieder viele Jungköniginnen (ca. 30-40) und weitere werden binnen weniger Tage noch dazukommen. Immer wieder fliegen die dicken Königinnen durch den Garten und sind bei ihren Anflügen schon von Weitem hörbar. Allerdings gibt es auch einzelne Tiere mit Flügelschäden. Damit verhält es sich wieder ähnlich wie beim Baumhummelvolk im Vorjahr. Bei der ersten Generation an Jungköniginnen sind solche Fehlbildung nahezu nie vorhanden. Je älter das Nest wird, umso stärker tritt auch dieses Phänomen auf. Ich vermute verschiedene Gründe, wie das Alter der Königin, aber auch das zunehmende Alter der Arbeiterinnen, die zurückgehende Nesthygiene oder den stets zunehmenden Parasitenbefall im Nest. Auch wenn ich letztes Jahr bei meinen Baumhummeln im Tagebuch 2017 zunächst nicht davon ausgegangen war, so würde ich vom heutigen Stand meiner Überlegungen aus ev. die Einschleppung einiger Krankheitserreger auch für diese nur vereinzelte Symptomatik nicht ausschließen (u.a. Deforming Wing Virus, kurz DWV, von Bienen). Vielleicht ein paar ergänzende Gedanken zu diesem Deforming Wing Virus: Ich gehe mittlerweile davon aus, dass gerade alte Hummeln übertragbare Infektionen entwickeln können und dann auch Larven - je nach Kontakthäufigkeit einer Larve mit alten, ggf. infektiösen Hummeln mit hohen Virustiter und ev. auch in Abhängigkeit von der Menge an virushaltiger Nahrung - eine akute Infektion bekommen können, welche dann mit Flügelschäden in der Puppenruhe einhergeht. Während aus meiner Sicht ein hoher Titer an Erregern vor allem bei alten Hummeln zunehmend auftritt, weisen junge Tiere und insbesondere Königinnen zumindest nach dem Schlupf wohl niedrige und übertragungstechnisch unproblematische Titer auf. Sonst wäre nicht erklärbar, dass ich entsprechende Beobachtungen von flügelgeschädigten Tieren noch nie bei Nestgründungen und jungen Völkern hatte, obwohl die gründenden Königinnen aus Nestern stammten, welche im Vorjahr durchaus entsprechende Symptome zeigten. Möglicherweise geht nach dem Larven- und Puppenstadium die Viruslast in der Regel zurück, und das auch bei Tieren mit Flügelschäden. Das würde erklären, warum sogar bei einigen meiner stark symptomatischen Tiere (welche ich vor einigen Jahren mal bei einem stark betroffenen Nest gesammelt hatte und von Prof. Paxton an der Universität Halle untersuchen ließ) in der Folge nur sehr wenig Virus-RNA nachgewiesen werden konnte. Weiterhin wäre ausgehend von der Beobachtung, dass bei Bienen die "Durchseuchung" bei bis zu 100% liegt, auch bei Hummeln von einer hohen Infektionsrate auszugehen und folglich beinahe keine gesunde Nachkommenschaft mehr möglich - auch weil Hummelbrut ohnehin empfindlicher auf diese Viren reagiert als Bienenbrut. Der Schaden an der Hummelpopulation müsste unter diesem Gesichtspunkt also weitaus dramatischer sein als er in der Realität ist. Das bei Bienen der Titer auch bei jungen Tieren bereits sehr hoch sein kann, wird wohl an der Varoamilbe liegen, wodurch eine viel höhere Virusmenge von Beginn an über die saugende Milbe direkt in die Lymphflüssigkeit übertragen wird und nicht nur eine rein orale Aufnahme des Virus erfolgt. Folglich ist der Virus - wenngleich er bei Hummeln schneller als bei Bienen zu Schäden führt - aus meiner Sicht nur unter bestimmten Bedingungen für Hummeln problematisch und optisch flugfähige, gesunde Tiere, welche aus einem Volk mit entsprechender Symptomatik hervorgegangen sind (was mittlerweile fast der Regelfall ist), haben aus meiner Sicht keine nennenswerte Einschränkung bzgl. Überwinterung und erfolgreicher Nestgründung/-entwicklung im Folgejahr. Sonst wären wohl auch die häufigen Hummelarten schon längst auf ein kritisches Niveau geschrumpft. Nur in Ausnahmen ist ein schwerer Verlauf einer solchen Infektion im Hummelvolk zu erwarten, wie einem alterbedingt stark ansteigenden Titer bei der Altkönigin oder durch andere Risikofaktoren (Stress durch Parasitenbefall, schlechte Nesthygiene,...). Doch nun zurück zum Tagebuch. Wie gesagt ist die deutliche Mehrheit aller Jungköniginnen - wie auch letztes Jahr - gesund und fliegt regelmäßig aus. Damit kann das Volk wohl trotz des sehr parasitenreichen Jahres gut abschließen.

 

Ausfliegende Baumhummeljungkönigin...

 

Blick in das Nest - neben vielen Jungköniginnen gibt es zahlreiche weitere Kokons neuer Königinnen...

 

Im Bild 7 junge Königinnen...

 

Das Volk hatte es dieses Jahr schwer - erst Brachicoma devia, danach Wachsmotten: Doch wie es aussieht, wird es dennoch sehr erfolgreich abschließen...


Bei den Wiesenhummeln habe ich vor ca. einer Woche das von Wachsmotten befallene Nest im Schweglerkasten (Kasten 1) behandelt und nur die intakten Waben wieder in den Kasten zurückgesetzt. Tatsächlich sind hier nochmals ein Drohn und eine Jungkönigin geschlüpft, wenngleich es noch einzelne Wachsmottenlarven im Nest gibt. Neben einer Arbeiterin war auch die Altkönigin noch aktiv. Beeindruckenderweise fliegt diese sogar wieder aus, um Nahrung heranzuschaffen. Sowas habe ich zuvor auch noch nicht beobachten können. Im Nest sind auch einige Tönnchen gut gefüllt, sodass die letzten beiden Geschlechtstiere noch gut abfliegen können.

 

Die letzten Bewohner des Wiesenhummelnestes im Schweglerkasten (Kasten 1): von unten nach oben: Altkönigin, Arbeiterin, Jungkönigin, Drohn...


Weniger gut sieht es bei den Ackerhummeln aus. Hier haben Wachsmotten das kleine Nest komplett zerstört. Nur noch leere Waben waren unversehrt, die gesamte Brut aber vernichtet. Ich habe die Königin und Arbeiterinnen mit noch intakten Waben in einen Hummelkasten in den Hummelstand (Kasten 3, dunkelgrün) verfrachtet, da sie sich dort viel einfacher kontrollieren lassen. Die Tönnchen habe ich mit Zuckerlösung gefüllt und hoffe nun, dass die Königin nochmal Eier legt. Die Arbeiterinnen flogen anfangs noch zum alten Nistplatz zurück, aber nach mehrmaligem Zurücksetzen haben es die meisten Tiere begriffen. Nun bleibt abzuwarten, wie es mit dem Nestchen weitergeht. Schade, aber in diesem Parasitenjahr (bedingt durch das ungewöhnlich warme Frühjahr) muss man wirklich mit allem rechnen und sogar kleine unscheinbare Nester werden stark befallen.

 


30.06.2018: Zahlreiche Jungköniginnen bewohnen das Baumhummelnest (Kasten 5). Insgesamt gehe ich von mind. 40-50 Jungköniginnen aus, die derzeit neben noch etwa 50-70 Arbeiterinnen im Nest wohnen. Drohnen gibt es dagegen kaum. Weitere 40-50 Jungköniginnen schlüpfen noch binnen weniger Tage. Einige flugunfähige Tiere sind nach wie vor dabei, aber der Großteil (mehr als 2/3 der Jungköniginnen) ist gesund und munter. Die Jungköniginnen bleiben übrigens etwa 5-7 Tage im Volk und fliegen dabei oft aus, um sich zu paaren oder Winterquartiere zu suchen. Im Nest fressen sie sich die für den Winter nötigen Fettreserven an. Erst danach verlassen sie das Nest und fliegen in die Winterquartiere ab.

 

Da mittlerweile ein Teil des Nestes verstärkt von Wachsmotten bedroht ist, habe ich die Nesthülle mit dem Nistmaterial an dieser Stelle entfernt und auch einige wenige betroffene Waben entnommen. Im entfernten Nistmaterial befanden sich zahlreiche Wachsmottenlarven unterschiedlicher Größe. Nachdem ich auf diese Weise bereits einen großen Schwung an Mottenlarven entfernt hatte, besprühte ich diesen Teil des Nestes noch mit etwas Bacillus thuringiensis-haltigem Wasser. Dadurch sollen auch die noch verbliebenen Wachsmottenlarven an ihrer Entwicklung behindert werden. Ich hoffe, dass dadurch auch der letzte Teil der Jungköniginnenbrut noch schlüpfen kann und alle Jungköniginnen erfolgreich abfliegen können. In der Nähe scheint auch mind. ein weiteres Baumhummelvolk erfolgreich gewesen zu sein, denn ich sehe auch ab und an sehr dunkle Jungköniginnen im Garten, welche nicht von meinem derzeitigen Volk kommen (denn hier ist der Thorax aller Tiere ausnahmslos rehbraun gefärbt). Die dunkle Färbung erinnert eher an die Farbvariante aus dem letzten Jahr. Aber auch diese Beobachtung ist erfreulich, denn es gibt mind. ein zweites erfolgreiches Nest in der unmittelbaren Gegend. Möglicherweise ist diese zweite Kolonie mit der dunklen Variante ja auch durch eine Königin aus dem Vorjahresnest gegründet worden. So unwahrscheinlich ist es nicht, denn dieses Volk im Vorjahr hatte weit über 200 Jungköniginnen erfolgreich freigesetzt.

 

Flugfreundliches Wetter bei warmen Temperaturen von tagsüber ca. 25°C...

 

Der Hummelstand ist dicht zugewachsen...

 

ausfliegende Jungkönigin

 

Blick in das Baumhummelnest - zahlreiche dicke Jungköniginnen sitzen auf den Waben...

 

Die Jungköniginnen helfen auch im Nest mit, wie u.a. beim Bebrüten der Brut. Ansonsten fressen sie sich im Nest die für den Winter nötigen Fettreserven an und machen Ausflüge zur Verpaarung und Winterquartiersuche...

 

Neben mind. 40-50 Jungköniginnen gibt es auch nochmals viele Kokons von Jungköniginnen, welche bald schlüpfen...

 

Das Ackerhummelvolk hat seinen Umzug vom Hornissenkasten in Kasten 3 übrigens gut überstanden und die Arbeiterinnen haben sich erfolgreich am neuen Standort eingeflogen. Die Königin hat sogar nochmal Eier gelegt. Ob das Volk nun noch erfolgreich abschließen kann, ist jedoch weiter fraglich, da die Saison bereits vorangeschritten ist und das Nest nach dem Wachsmottenbefall nun nochmal quasi fast von Neuem beginnen muss. Bei den Wiesenhummeln im Schweglerkasten (Kasten 1) habe ich noch eine Arbeiterin und die letzte Jungkönigin im Nest entdeckt. Die Jungkönigin flog später auch aus. Hier wird die Saison bald vorbei sein, wenngleich immer noch Drohnen und einige Jungköniginnen im Garten unterwegs sind.

 


04.07.2018: Weiterhin viele Jungköniginnen bei den Baumhummeln! Mittlerweile sind bei den Baumhummeln (Kasten 5) fast alle Jungköniginnenkokons geschlüpft und nur noch wenige geschlossen. Spätestens in 1-2 Tagen sollten auch die letzten Nachzügler noch schlüpfen. Im Nest wohnen weiterhin mehr als 40 Jungköniginnen neben etwa genauso vielen Arbeiterinnen. Trotz abnehmender Arbeiterinnenzahl ist die Nahrungsverorgung immer noch gut und es gibt mit Nektar und Pollen gefüllte Tönnchen. Der Großteil der Arbeiterinnen fliegt momentan zur Nahrungsbeschaffung aus, aber es gibt nach wie vor Wächterinnen am Eingang. Die Jungköniginnen fliegen etwa 5-7 Tage nach dem Schlüpfen (selten nach mehr als 7 Tagen) dann entgültig vom Nest ab. Bald wird es im Nest also wesentlich ruhiger werden. Mittlerweile erobern auch die Wachsmottenlarven immer mehr Nestbereiche, wobei die Behandlung mit Bacillus thuringiensis immerhin die Entwicklung der Wachsmotten verzögert hat. Auch heute habe ich nochmal einen stärker befallenen Bereich in der Nesthülle und im Nistmaterial entfernt. Mit Bacillus thuringiensis behandle ich nun aber nicht mehr, da es eh keine jüngere Brut mehr gibt. Manchmal sieht man auch einige flugunfähige Jungköniginnen, aber diese sind nach wie vor die Minderheit. Der überwiegende Teil der Jungköniginnen ist gesund und wird auch erfolgreich abfliegen.

 

Der Hummelstand...

 

 

Einfliegende Jungköniginnen bei den Baumhummeln...

 

Blick in das Baumhummelnest - weiterhin sieht man sehr viele dicke Jungköniginnen auf dem Nest - die meisten Kokons sind mittlerweile nach dem Schlupf der Tiere offen und werden als Nektar- oder Pollentopf verwendet...

 

Gruppe bestehend aus vielen Jungköniginnen...

 

Das Wiesenhummelnest im Schweglerkasten (Kasten 1) ist unterdessen verlassen. Bei den Ackerhummeln (Kasten 3) geht es nicht so recht voran. Denkbar, dass die Ackerhummeln keine neue Brut mehr aufziehen, nachdem sie alle Brutwaben an die Wachsmotte verloren hatten. Hier muss man erstmal weiter abwarten.

 


09.07.2018: Überraschenderweise gibt es immer noch mehr als 30 Jungköniginnen im Baumhummelnest (Kasten 5). Mittlerweile gibt es aber keine Brut mehr und alle Anstrengungen der letzten Arbeiterinnen zielen auf die Versorgung der Jungköniginnen ab. Das gelingt ihnen auch noch und es gibt noch mit Nektar und Pollen gefüllte Tönnchen. Die Wachsmottenlarven breiten sich langsam im Nest aus, aber durch die Behandlungen der letzten Wochen habe ich bisher nur eine einzige verpuppungsfähige Mottenlarve entdeckt und der Verlauf des Befalls konnte deutlich verzögert werden. In den kommenden Tagen sollten die Jungköniginnen nach und nach das Nest verlassen. Da die Nahrungsversorgung nicht mehr ganz so optimal ist wie noch vor einigen Wochen, dauert das Anfressen der Energiereserven für die Überwinterung scheinbar etwas länger, zumal wohl auch Jungköniginnen ab und an Nektar sammeln. Momentan sehe ich aber keinen Handlungsbedarf, beispielsweise durch Zufütterung, da die Tiere die Nahrungsversorgung noch gut im Griff haben.

 

Mittlerweile blüht neben der Königskerze u.a. der Sommerflieder in seiner vollen Pracht...

 

Einfliegende Baumhummel-Jungkönigin...

 

Blick auf das Baumhummelnest - zahlreiche Jungköniginnen sitzen im Nistkasten oder auf den Waben und lassen es sich noch gut gehen. Brut gibt es keine mehr...

 

Gruppe von Jungköniginnen...

 


13.07.2018: Immer noch bewohnen mehr als 20 Jungköniginnen das Baumhummelnest (Kasten 5). Einige stehen kurz vorm endgültigen Abflug und haben bereits ihre Überwinterungsreserven angefressen, was an einem sehr schwerfälligen Flugverhalten erkennbar ist. Daneben gibt es noch etwa 10-15 Arbeiterinnen. Das Jungköniginnen so lange im Nest bleiben, ist eher ungewöhnlich. Schuld sind aber mehrere Faktoren. Zum einen sind gegen Ende der Nestentwicklung nochmal sehr viele Jungköniginnen geschlüpft, die von einer nun schnell abnehmenden Arbeiterinnenanzahl versorgt werden müssen. Zwar gibt es noch einige gefüllte Tönnchen im Nest, aber dennoch müssen über diese eben viele Jungköniginnen versorgt werden, wodurch insgesamt das Anfressen der Überwinterungsreserven für das einzelne Tier länger dauert. Zudem war das Wetter in den vergangenen Tagen nicht sehr gut und regnerisch, weshalb auch einige Jungköniginnen auf besseres Wetter warteten. Zum anderen gibt es mittlerweile immer mehr Wachsmotten im Nest und die meisten Tönnchen sind angefressen und taugen folglich nicht mehr für das Einlagern von Nahrungsreserven, wodurch die Bevorratung nun ohnehin limitiert ist. Weiterhin fliegen auch einige Jungköniginnen zum Nahrungssammeln aus oder versorgen sich teils bereits selbst durch zusätzliche Ausflüge. Dabei investieren sie aber auch wieder Kalorien durch zusätzliche Flüge, die wieder angefressen werden müssen. Aus diesen Gründen kann sich die Aufenthaltszeit von Geschlechtstieren im Nest deutlich verlängern.

 

Der Hummelstand...

 

Sommerflieder trifft Königskerze ;)

 

Jungkönigin der Dunklen Erdhummel zu Besuch am Sommerflieder...

 

Blick ins Baumhummelnest in Kasten 5 - hier herrscht immer noch Betriebsamkeit...


Ich habe mich daher heute bei der Nestkontrolle für eine Zufütterung entschieden. Allerdings gibt es mittlerweile sehr viele Wachsmottenlarven im Nest, weshalb ich das Nest zunächst entnommen und das gesamte Nistmaterial ausgetauscht habe. Dabei sind mir sehr viele Kokons von Brachicoma devia im Einstreu aufgefallen. Diese Fliege hat  vor allem Anfang Juni zu erheblichen Verlusten bei der Jungköniginnenbrut geführt. Weiterhin gibt es zahlreiche Wachsmottenlarven unter dem Nest, welche sich teilweise nun auch verpuppen. Nach Austausch des alten Nistmaterials gegen frisches Material habe ich die wenigen noch intakten Waben und die noch gefüllten Tönnchen wieder in das Nistmaterial zurückgelegt. Zudem habe ich dabei die leeren Tönnchen dieser Waben mit Zuckerlösung aufgefüllt, damit die Jungköniginnen noch die notwendigen Kalorien zusammenkratzen können. Nach wenigen Minuten flogen bereits wieder viele der zunächst abgeflogenen Jungköniginnen in den Kasten und stürzten sich auf das angebotene Futter. Die Maßnahmen waren folglich sinnvoll, damit auch die letzten Jungköniginnen noch erfolgreich abfliegen können. Das alte und mit vielen Parasiten befallene Nest habe ich nachfolgend noch - so gut es ging - ausgezählt, um eine abschließende Bilanz zu erstellen. Das alte Nistmaterial und Nest wurde danach vernichtet. Die abschließende Bilanz wird in den kommenden Tagen noch in einem separaten Beitrag hier im Tagebuch veröffentlicht, wenn alle Tiere abgeflogen sind.

 

Entnommenes Baumhummelnest - als Maßnahme gegen den zunehmend starken Wachsmottenbefall...

 

Die intakten Waben habe ich in den mit neuem Nistmaterial ausgestatteten Hummelkasten zurückgelegt...

 

In ausgetauschter und nun "sauberer" Nestumgebung: zurückgelegte und teils mit Zuckerlösung gefüllte Waben, auf welchen sich rasch wieder die Jungköniginnen versammeln...


Bei den Ackerhummeln tut sich übrigens nichts mehr. Zwar fliegen hier Arbeiterinnen ein und aus und es gibt auch Nahrung im Nest, in welchem auch die Königin noch aktiv ist, aber es wird keine neue Brut mehr angelegt. Hier ist also keine positive Entwicklung mehr zu erwarten, nachdem die Wachsmotten vor einigen Wochen ganze Arbeit geleistet hatten. 

 


17.07.2018: Im Baumhummelnest (Kasten 5) gibt es immer noch etwa 15 Jungköniginnen neben ca. 5 Arbeiterinnen. Zwar versorgen die Arbeiterinnen die Jungköniginnen weiterhin mit Nahrung, aber nur zwei Tönnchen waren noch gefüllt. Die zugefütterte Zuckerlösung von der letzten Nestkontrolle war bereits restlos aufgebraucht worden. Daher habe ich auch heute nochmal mit Zuckerlösung gefüttert. Parasiten gibt es durch die Maßnahmen vom 13.07. nicht mehr im Nest und die letzten Jungköniginnen können sich noch in Ruhe ihre Winterreserven anfressen - auch wenn es eben unter den aktuellen Bedingungen etwas länger dauert.

 


19.07.2018: Ich habe auch heute nochmal nach den Baumhummeln in Kasten 5 geschaut. Neben 4-5 Arbeiterinnen leben noch etwa 10 Jungköniginnen im Nest. Die Zuckerlösung in den Tönnchen, welche ich vor 2 Tagen bereitgestellt hatte, war fast restlos aufgebraucht. Also gab es auch heute nochmal eine neue "Runde" Zuckerlösung für die Hummeln. Die Tiere stürzten sich dabei regelrecht auf den Nektarersatz. Es ist denkbar, dass durch die anhaltend trockene Wetterlage der Nektarfluss in den Pflanzen nicht mehr optimal ist und es den Tieren daher schwerer fällt, gute Trachtquellen zu finden. Gerade jetzt, wo viele Baumtrachten mit ihrer Blüte vorbei sind (diese verhalten sich bei Trockenperioden durch ihr tiefes Wurzelwerk noch am unproblematischsten), müssen Sträucher und Wiesenpflanzen besucht werden. Letztere sind aber durch ihr wenig ins Erdreich hineinreichendes Wurzelwerk anfälliger gegenüber Trockenheit.

 

Auch wenn in den Gärten einiges blüht, die derzeit anhaltende Trockenheit scheint auch den Hummeln zu schaffen zu machen...

 

Weiterhin gibt es einige Jungköniginnen neben den wenigen noch vorhandenen Arbeiterinnen im Nest...

 


22.07.2018: Die letzten Jungköniginnen fliegen - trotz Zufütterung - einfach nicht ab und sterben teilweise. Es ist davon auszugehen, dass diese letzten Tiere nicht richtig entwickelt sind oder irgendwelche "Schäden" aufweisen, weshalb sie nicht in die Winterquartiere abfliegen. Das kommt bei den letzten Tieren immer mal wieder vor und ist an sich nichts Besonderes. Da gerade am Ende der diesjährigen Nestentwicklung bei der Baumhummel nochmal sehr viele Jungköniginnen herangezogen wurden, ist diese Zahl diesmal aber etwas "auffälliger" als sonst. Die Zahl entsprechender Tiere schätze ich auf insgesamt ca. 10 (maximal bis 20). Interessanterweise sind im Nest mittlerweile neue Eigelege vorhanden, welche wohl von den letzten Arbeiterinnen stammen. Denkbar, dass dies durch die Zufütterung initiiert wurde. Es ist aber unwahrscheinlich, dass diese noch zur Entwicklung kommen.

 

Blick in den Baumhummelkasten - im Zentrum am Honigtopf sind neue Eigelege erkennbar...

 

Im Garten sieht man selten noch Baumhummeldrohnen. Ansonsten wird die Saison für diese Art aber bald vorbei sein. Dann folgt auch die abschließende Bilanz für dieses Nest und dieses Jahr. Bei den Ackerhummeln passiert derweil nichts mehr. Es sind kaum noch Arbeiterinnen vorhanden, obwohl die Königin noch aktiv ist. Brut gibt es keine mehr, weshalb man dieser Kolonie wohl keine Beachtung mehr zu schenken braucht.

 


10.08.2018: Bilanz bei den Baumhummeln und Gesamtbilanz zu 2018! Die letzte Baumhummelarbeiterin ist heute im Nest gestorben und das Baumhummelvolk nun verlassen. Im Nest gibt es mittlerweile auch wieder Wachsmotten. Neben toten Arbeiterinnen habe ich auch noch die ein oder andere tote Jungkönigin im Nest entdeckt und ab und an auch mal noch eine tote Jungkönigin im Garten. Von den letzten Jungköniginnen sind also - wie bereits im letzten Tagebucheintrag beschrieben - nicht mehr alle Tiere erfolgreich abgeflogen.


Nun wird es Zeit für die abschließende Bilanz. Insgesamt wurden bei meinen Baumhummeln beachtliche 299 Königinnenkokons angelegt. Von den 299 Kokons aus diesem Jahr kann man bereits 70-90 Kokons abziehen, welche dem ungewöhnlich frühen Befall durch Brachicoma devia zum Opfer gefallen sind. Dann gab es nochmal 70-80 Tiere mit missgebildeten Flügeln oder welche trotz intakter Flügel flugunfähig waren. Hier gehe ich vor allem vom Wing Deforming Virus aus, ev. verstärkt in Kombination mit anderen "Problemen" wie teilweise Nosema bombi oder andere Stressfaktoren. Letztlich gab es auch - gerade bei den letzten Jungköniginnen - noch Tiere, die einfach nicht abflogen sind nach und nach gestorben sind. Sowas ist aber nicht ungewöhnlich, da gerade am Ende der Volkentwicklung auch Jungköniginnen übrig bleiben, bei denen irgendwas nicht stimmt (ev. nicht optimal entwickelte Eierstöcke oder andere Defizite). Diese helfen zwar im Nest mit oder machen auch Ausflüge, aber gehen nicht in die Winterquartiere und sterben irgendwann. Weiterhin gibt es natürlich auch weitere Ausfälle bei den gesunden Jungköniginnen (starker Milbenbefall, Autoverkehr, Feinde), weshalb man auch hier nochmal einige Tiere abziehen kann. So bleiben am Ende dieses Jahr bei meinen Baumhummeln aber wenigstens 70-80 (ggf. auch mehr) gesunde Königinnen für das kommende Jahr. Drohnen hat das Volk dagegen kaum produziert (10-20 eventuell), wobei ich zwei flugunfähige Drohnen beobachtet habe.


Insgesamt ist das für ein so schwieriges Jahr wie heuer aber noch eine gute Bilanz. Durch die anhaltende Wärme und Trockenheit gab es einen ungewöhnlich frühen und hohen Parasitendruck. Weiterhin haben sich ggf. auch Viren leichter und früher übertragen. Allein von der Anzahl an Königinnenkokons ist es mein zweiterfolgreichstes Baumhummelnest bisher. Bezogen auf die Anzahl an letztlich erfolgreich abgeflogenen Jungköniginnen reiht es sich aber nur in die Erfolge der meisten anderen Baumhummelkolonien, die ich bisher unter meiner Obhut hatte (gerade 2015 und 2016 - dazu existieren leider keine Tagebücher), ein. Das zeigt auch wieder die hohe Ausfallrate in der schwierigen Saison 2018. Bleibt zu hoffen, dass es auch andere Völker noch einigermaßen erfolgreich geschafft haben, Geschlechtstiere hervorzubringen. Immerhin scheint mindestens ein weiteres Baumhummelvolk in direktem Umfeld von meinem Volk erfolgreich gewesen zu sein.


Die Ackerhummeln sind mittlerweile auch abgestorben, ohne das es hier noch eine Brutentwicklung gab. Diese Art gibt bei kompletten Brutausfällen durch Wachsmotten wohl einfach auf, während andere Arten wie Baumhummeln durchaus auch nochmal neu beginnen können. Damit kann das Hummeltagebuch 2018 an dieser Stelle nun beendet werden. Insgesamt sind bei allen Völkern (Baumhummel und Wiesenhummeln) neben einigen Drohnen etwa 130-160 (ggf. auch weit mehr) Jungköniginnen abgeflogen. Somit bleibt die Hoffnung auf Rückkehrer im folgenden Jahr.

 


 

Das Tagebuch 2018 ist geschlossen!

 

 

© www.insektenstaaten.de / Dr. Michel Oelschlägel         Hier: Das insektenstaaten.de-Team stellt sich vor       Hier: Kontakt, Impressum und Datenschutz

CMS