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28.06.-01.07.2012: Höhepunkt Dunkle Erdhummel! Die Nester der Dunklen Erdhummel haben ihren Höhepunkt erreicht. Im hellgrünen Kasten existieren neben 90-100 Arbeiterinnen Drohnen und Jungköniginnen. Besonders beeindruckend ist die Nestkontrolle derzeit beim Nest im Schweglerkasten. Dort existieren sehr viele Jungköniginnen, welche durch die hohen Tagestemperaturen aktuell oft auf der Polsterwolle sitzen. Teils sind >30 Jungköniginnen zeitgleich auf dem Nest zu sehen. Betreut werden die Geschlechtstiere hier von 140-160 Arbeiterinnen, die Gesamtvolkstärke mit Drohnen und Jungköniginnen liegt bei 190-220 Individuen. Auch die Altkönigin ist weiter wohlauf.

 

Erdhummelnest im Schweglerkasten auf seinem Höhepunkt - in der Mitte rechts die Altkönigin

 

Jungköniginnen im Nest

 

durch die Hitze werden die Jungköniginnen aus dem Nest getrieben und versammeln sich im Nistraum

 

zahlreiche Jungköniginnen und Drohnen neben fächelnden Arbeiterinnen auf dem Nest

 

Die Wachsmottenbehandlung bei der Kryptarum-Erdhummel war ein Erfolg. Kaum noch Wachsmottenlarven sind zu sehen, zudem sind neue Geschlechtstiere geschlüpft und neue Brut wurde angelegt. Die Steinhummeln bestehend derweil aus 60-70 Tieren, auch hier scheint alles ok zu sein.

 


14./15.07.2012: Bei der Dunklen Erdhummel im Schweglerkasten schlüpfen weiterhin zahlreiche Drohnen und Jungköniginnen, zudem ist auch noch viel neue Brut vorhanden. Die Altkönigin ist weiter dominant und legt neue Eier. 90-110 Arbeiterinnen stehen hier noch zur Verfügung. Da allerdings auch hier erste Wachsmottenlarven im Nest zu finden sind, habe ich zusätzlich mit BT behandelt.

 

weiterhin viel Brut neuer Jungköniginnen im Erdhummelnest (Schweglerkasten)

 

Jungköniginnen auf den Brutwaben

 

Im hellblauen Kasten, in welchem ein königinnenloses Nest der Dunklen Erdhummel seit Wochen zahlreiche Drohnen produziert hat, ist kein Flugverkehr mehr zu beobachten. Eine Kontrolle des Kastes zeigte ein recht großes Nest, welches allerdings sehr stark von Wachsmotten befallen ist. 2 Arbeiterinnen und letzte Drohnen waren die letzten Überlebenden im Nest. Das Nest habe ich anschließend entfernt und die überlebenden Tiere mit den letzten intakten Drohnenkokons nochmal in eine saubere Umgebung gesetzt. Die restlichen Kokons des Nestes habe ich anschließend ausgezählt. Insgesamt 629 Kokons wurden angelegt, wobei 508 erfolgreich geschlüpft sind. Damit sollten >350 Drohnen erfolgreich aus dem Nest hervorgegangen sein!

 

quasi verlassenes Erdhummelnest aus dem hellblauen Kasten  - das Nest ist stark von Wachsmotten befallen

 

Im hellgrünen Kasten geht der Flugverkehr nun auch deutlich zurück. Vor allem Drohnen verlassen noch das Nest, vereinzelt sieht man noch Jungköniginnen. Bei der Kryptarum-Erdhummel sind neue Jungköniginnen geschlüpft und neue Kokons von Geschlechtstieren sind erkennbar. Nach den Wachsmotten hat das Volk nun allerdings unter der Fliege Brachicoma devia zu leiden, deren Larven einige Kokons befallen haben. Auch Milben sind immer zahlreicher im Nest erkennbar, was aufgrund der zurückgehenden Nesthygiene allerdings nicht ungewöhnlich ist. 

 

Die Steinhummeln bestehen mittlerweile aus 150-170 Tieren, erste Drohnen sind zudem im Nest erkennbar. Dennoch gibt es weiter keine Kokons oder große Larven von Jungköniginnen! Zwischen Altkönigin und einigen Arbeiterinnen sieht man immer häufiger Rangeleien beim Eierlegen - ein Phänomen, was besonders bei der Steinhummel sehr markant ausgeprägt ist und teils recht heftige Konfikte im Nest schafft.

 

Steinhummelnest, unten rechts die Königin

 


20./21.07.2012: Im Schweglerkasten leben noch immer 80-90 Arbeiterinnen, wobei weiterhin zahllose Geschlechtstiere schlüpfen. Auch die Altkönigin ist weiterhin aktiv und legt immer noch Eier. Ein Großteil der Wachsmottenlarven wurde durch die BT-Behandlung abgetötet, nur vereinzelt sieht man noch einige Larven in Nestnähe. Im hellgrünen Kasten sind noch 30-40 Arbeiterinnen und letzte Geschlechtstiere vorhanden. Auch hier sind mittlerweile Wachsmottenfalter ins Nest eingedrungen. Da das Nest aber ohnehin in Kürze verlassen sein wird, verzichte ich auf eine Behandlung mit BT.

 

Blick auf den Hummelstand

 

Erdhummelnest im Schwegler - weiterhin gibt es viele Jungköniginnen und Drohnen sowie Geschlechtstierbrut

 

auch in den kommenden Tagen sollten noch zahlreiche Geschlechtstiere aus dem Nest hervorgehen

 

Bei der Kryptarum-Erdhummel sind alle noch vorhandenen Kokons von Geschlechtstieren geschlüpft. Die letzten Jungköniginnen und Drohnen sollte in den nächsten Tagen noch abfliegen. Vereinzelt ist noch neue Brut erkennbar, allerdings ist deren Entwicklungspotenzial durch die immer mehr zurückgehende Anzahl an Arbeiterinnen (noch ca. 40-50) gering. 

 

Kryptarum-Erdhummel - alle Kokons sind nun offen und die letzten Geschlechtstiere geschlüpft

 

Bei der Steinhummel leben neben 170-190 Arbeiterinnen etwa 30-40 Drohnen im Nest. Zudem ist nun erste Brut von Jungköniginnen vorhanden, die Altkönigin ist trotz grober Rangeleien mit einigen Arbeiterinnen noch wohlauf und kann sich beim Eierlegen noch gut durchsetzen.

 

Blick in das Steinhummelnest - nun sich auch Larven und Kokons von neuen Jungköniginnen erkennbar

 


26./27.07.2012: Im Schweglerkasten sind zahlreiche neue Jungköniginnen geschlüpft. Auch die Altkönigin ist weiter vital. Allerdings sieht man nun wieder einige große Wachsmottenlarven im Nest. Nach genauerer Suche ist mir ein Bereich im Nest aufgefallen, welchen ich bei der BT-Behandlung vor 2 Wochen nicht entdeckt und daher auch nicht behandelt hatte. Vor allem dort haben sich Wachsmottenlarven weiterentwickeln können. Daher habe ich heute diesen geschädigten Wabenbereich entfernt und auch dort nochmal mit BT behandelt. Einige große Mottenlarven, welche sich gerade verpuppen wollten, konnte ich noch im Vorbau und im Nestraum entfernen. Trotz Mottenbefall ist der Schaden bisher überschaubar, 31 Königinnenkokons und 4 Drohnenkokons wurden durch die Mottenlarven zerstört - angesichts des sehr erfolgreichen Nestes ein vernachlässigbarer Schaden.

 

Erdhummelnest im Schweglerkasten

 

zahlreiche Jungköniginnen und Drohnen tummeln sich weiterhin im Nest

 

Grüppchen Jungköniginnen

 

schlüpfende Jungkönigin

 

durch die heißen Temperaturen sieht man gerade nachmittags wieder zahlreiche Jungköniginnen auf dem Nest und im Nistraum sitzen

 

Jungköniginnen auf dem Nest

 

auch im Vorbau finden sich Geschlechtstiere

 

Im hellgrünen Kasten sind nur noch einzelne Arbeiterinnen, wenige Drohnen und eine Jungkönigin aktiv. Das Nest ist mittlerweile sehr stark von Wachsmotten befallen. Allgemein fällt ein in diesem Jahr massives Auftreten der Wachsmotte auf. Noch nie zuvor hatte ich so starken Befall bei meinen Nestern. Auch beim Nest im hellgrünen Kasten habe ich die letzten Überlebenden in eine saubere, neue Nestumgebung überführt und die befallenen Waben sowie das befallene Nestmaterial entfernt. Zudem habe ich auch hier die Kokons im Nest augezählt. 683 Kokons wurden insgesamt angelegt, davon 566 kleine Tönnchen von Arbeiterinnen-/Drohnenbrut, wobei 56 Kleinzellen abgestorben sind. 61 offene Kokons von Jungköniginnen konnten zudem gezählt werden, ungeschlüpfte Königinnen-Kokons gab es keine. Damit sollten also um 60 Jungköniginnen und >250 Drohnen erfolgreich abgeflogen sein!

 

quasi verlassenes Erdhummelnest aus dem hellgrünen Kasten - auch das Nest ist stark von Wachsmottenlarven befallen

 

Bei den Steinhummeln ist weitere Jungköniginnenbrut erkennbar. Allerdings gibt es aufgrund der Hitze auch einige Larvenauswürfe. Die Altkönigin sieht mittlerweile ziemlich mitgenommen aus, sie scheint an ihrem Lebensabend angekommen zu sein und wird von einigen Arbeiterinnen massiv attackiert. Zum Schutz vor Wachsmotten habe ich auch hier mit BT behandelt.

 

Blick ins Steinhummelnest - Kokons neuer Königinnen sind erkennbar

 


 

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