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04.08.2012: Im Schweglerkasten beim Nest der Dunklen Erdhummel gibt es weiterhin einige Wachsmottenlarven, die aber an den noch intakten Brutwaben keinen nennenswerten Schaden mehr anrichten. Die Altkönigin ist immer noch aktiv, weiterhin schlüpfen Drohnen und neue Jungköniginnen und auch neue Brut weiterer Geschlechtstiere ist vorhanden.

 

Altkönigin im Schweglerkasten bei der Eiablage

 

Blick in das Nest der Dunklen Erdhummel im Schweglerkasten - weiterhin gibt es viele Jungköniginnen und Drohnen

 

Bei der Kryptarum-Erdhummel sind unterdessen alle Geschlechtstiere abgeflogen, es gibt keine neue Brut. Nur noch 10-15 Arbeiterinnen sind vorhanden. Mittlerweile gibt es erheblichen Parasitenbefall im Nest. Die Bilanzierung dieses Nestes ergab trotz zwischenzeitlicher Probleme mit Wachsmotten ein sehr erfreuliches Ergebnis. Insgesamt 1339 Kokons wurden angelegt, wobei 1117 Kokons von Arbeiterinnen- und Drohnenbrut (810 offene Kokons, 307 kamen nicht zum Schlupf) und 222 Königinnenkokons (118 offen, 104 ungeschlüpft) vorhanden waren. Ursache der nicht geschlüpften Kokons ist die Fliege Brachicoma devia, welche im späteren Verlauf im Nest ihr Unwesen trieb. Dennoch sind >115 geschlüpfte Jungköniginnen und >350 Drohnen ein sehr erfreuliches Ergebnis! Bei der Steinhummel gab es dagegen einen extremen Einbruch der Flugaktivität. Eine Nestkontrolle ergab hier nur noch 40-60 Arbeiterinnen, die Altkönigin war nicht mehr auffindbar. Erste Jungköniginnen sind unterdessen geschlüpft, es gibt kaum noch neue Larven und Eier.

 

Nest der Kryptarum-Erdhummel aus dem Doppelkasten

 


11.08.2012: Die Kolonie im Schweglerkasten ist mittlerweile 138 Tage alt, immer noch bewohnen 40-50 Arbeiterinnen das Nest. Die Altkönigin ist allerdings heute im Tagesverlauf gestorben, nachdem sie die letzten Wochen unermüdlich Eier gelegt hat. Im Nest selber gibt es weiterhin neue Brut und zahlreiche Kokons, auch einzelne neue Jungköniginnenkokons sind erkennbar. Jungköniginnen und Drohnen bewohnen weiterhin im Nest. Mittlerweile waren allerdings wieder vermehrt neue Wachsmottenlarven im Nest erkennbar. Daher habe ich heute das Nest aus dem Kasten entnommen, sämtliches Nistmaterial erneuert und die intakten Waben zusammen mit den Arbeiterinnen und Geschlechtstieren wieder zurück in den Nistkasten gesetzt. Vor allem der untere Teil des Nestes war stark von Wachsmotten befallen, weshalb diese Prozedur unbedingt notwendig war, um auch den letzten Geschlechtstieren noch den Schlupf und erfolgreichen Abflug zu erlauben. Die entnommenen Waben wurden zudem für die abschließende Bilanz ausgezählt. Die komplette Bilanzierung erfolgt hier im Tagebuch aber erst, wenn auch die letzten Brutwaben erfolgreich geschlüpft sind und das Nest abgestorben ist.

 

Nest der Dunklen Erdhummel aus dem Schweglerkasten - im Rahmen der Wachsmottenbehandlung aus dem Nistkasten entnommen

 

vor allem im unteren Teil des Nestes tummeln sich zahlreiche Wachsmottenlarven


Bei den Steinhummeln geht das massive Absterben der Kolonie weiter. Es gibt keine Arbeiterinnen oder Drohnen mehr, nur noch einige Jungköniginnen und einige Königinnenkokons befinden sich im Nest. Die Fütterung habe ich unterdessen in den Kasten verlegt, um den letzten Tieren noch einen erfolgreichen Abflug zu erlauben. Mitterweile haben es auch Wachsmotten in das Nest geschafft, weshalb ich die intakten Waben nochmal in eine neue Nestumgebung überführt habe.

 


18.8.2012: Im Schweglerkasten bei der Dunklen Erdhummel gibt es zahlreiche neuen Drohnen, letzte Jungköniginnen sind geschlüpft. 20-30 Arbeiterinnen betreuen die noch vorhandenen Brutwaben, auch neue Eier sind vorhanden! Das Steinhummelnest ist unterdessen vollständig abgestorben. Ursache des schnellen Absterbens der Kolonie ist mit großer Sicherheit ein markanter Blasenkopffliegen- oder Dickkopffliegenbefall! Bei allen toten Arbeiterinnen im Nestraum konnten solche Larven im Abdomen vorgefunden werden. Ähnliches habe ich bereits 2008 bei einem Steinhummelnest beobachten können. Da allerdings fast nur Arbeiterinnen befallen werden, sollten zumindest die wenigen Jungköniginnen, welche aus diesem Nest hervorgegangen sind, gesund sein. Für das Steinhummelnest ergibt sich zudem folgende Bilanz: 549 Kokons wurden insgesamt angelegt, davon 509 kleine Kokons (504 offen, 5 abgestorben) und 40 Königinnenkokons (21 offen, 19 abgestorben). Damit sind >15 Jungköniginnen sicher abgeflogen sowie >150 Drohnen.

 


25.8.2012: Im Schweglerkasten gibt es noch ca. 15 Arbeiterinnen und weiterhin viele Drohnen. Zudem sind noch mind. 2 Jungköniginnen vorhanden. Es gibt immer noch Kokons und neue Larven!

 

Erdhummelnest im Schweglerkasten - weiterhin schlüpfen zahlreiche Geschlechtstiere aus den Brutwaben

 


09.09.2012: Letzte Arbeiterinnen bewohnen den Schweglerkasten, 2-3 Jungköniginnen übernehmen weiterhin die Versorgung des Nestes mit Nahrung. Letzte Drohnenkokons befinden sich im Nest.

 

Blick in das Erdhummelnest - mittlerweile übernehmen vor allem die Jungköniginnen die Nahrungsversorgung

 


16.09.2012: Eine Arbeiterin sowie 3 letzte Drohnen bewohnen noch das Nest der Dunklen Erdhummel. Alle Jungköniginnen haben das Nest unterdessen verlassen.

 


22.09.2012: Das Erdhummelnest im Schweglerkasten ist mittlerweile abgestorben. 178 Tage lang hat diese Kolonie existiert. Die letzten noch vorhandenen Waben wurden heute ausgezählt. Insgesamt ergibt sich für dieses Nest folgende Bilanz: 1385 Kokons wurden insgesamt angelegt, davon 1090 kleine Kokons von Arbeiterinnen- und Drohnenbrut (1045 geschlüpft, 45 abgestorben) sowie 295 Königinnenkokons (240 offen, 55 abgestorben). Die meisten Ausfälle bei der Brut lassen sich der Wachsmotte zuordnen, Brachicoma-Befall spielte bei diesem Nest kaum eine Rolle. Insgesamt sind >200 Jungköniginnen und >500 Drohnen erfolgreich abgeflogen! Keines meiner Erdhummelvölker aus den vergangenen Jahren hatte eine solch erfreuliche Bilanz aufzuweisen!

 

Insgesamt sind aus allen dokumentierten Nestern dieser Saison >350 Jungköniginnen hervorgegangen sowie >1500 Drohnen! Damit sollten genügend Jungköniginnen das Erbgut dieser Völker in die kommende Saison tragen. Mit diesem letzten Eíntrag endet das Tagebuch 2012. Bleibt zu hoffen, dass zahlreiche Königinnen den Winter überstehen werden und nächstes Jahr erfolgreich in die Saison 2013 starten können. 

 

 

© www.insektenstaaten.de / Dr. Michel Oelschlägel         Hier: Das insektenstaaten.de-Team stellt sich vor       Hier: Kontakt, Impressum und Datenschutz

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