2022 - Entwicklung eines sehr starken Nestes der Sächsischen Wespe

 

auf unserem Balkon 

 

Dieses Jahr bot sich wieder einmal die Gelegenheit, ein Nest der Sächsischen Wespe von seiner Gründung an zu begleiten. 2018 gab es diese Gelegenheit auch schon mal, aber leider wurde dieses Nest damals durch die Falsche Kuckuckswespe übernommen und blieb folglich kein. Die diesjährige Nestgründung erfolgte in einem leeren Pappkarton, in welchem sich kurz vorher noch Obst befand und der noch auf unserem Balkon stand. Die weitere Entwicklung dieses Nestes ist tagebuchartig nachfolgend aufgeführt.

 


04. Mai 2022: Nestgründung! Eine Königin der Sächsischen Wespe suchte heute auf unserem Balkon nach einem Nistplatz. Dabei fiel ihr ein leerer Pappkarton auf, in welchen sie hineinkrabbelte. Da wir gerade auf dem Balkon waren, könnten wir diesen Vorgang auch schön beobachten. Nach längerer Inspektion führte das Tier einen Orientierungsflug durch und war kurz danach immer wieder bei Anflugversuchen zu beobachten. Abends war dann bereits ein kleiner Nestansatz erkennbar.

 

Der zufällig bezogene Niststandort, durch das rot markierte Flugloch fliegt die Wespenkönigin den Karton an...

 


07.05.2022: Mittlerweile gibt es mehrere Zellen und eine erste vollständige Hüllkugel ist vorhanden sowie eine 2. Hüllschicht etwa zur Hälfte fertig. Um das Nest später besser beobachten zu können, habe ich alte Reste von Papier, die sich noch im Karton befanden, aus diesem entfernt und eine Klappe in die Außenwand geschnitten, während die Königin gerade unterwegs war. Durch diese Klappe werden spätere besser Aufnahmen vom Nest möglich sein.

 

3 Tage später ist bereits ein kleines Nest vorhanden, welches von der Königin ständig erweitert wird...

 


09.05.2022: Die 3. Hülle ist erweitert worden und die Königin ist regelmäßig bei der Beschaffung von Baummaterial zu beobachten. Das Wetter ist gut und flugfreundlich.

 

Angenehmes Frühlingswetter und alles steht in voller Blüte...

 

Auch das Nest wächst immer weiter...

 


16.05.2022: Das Nest wurde erweitert und in den Zellen sind bereits mittelgroße bis größere Larven vorhanden. Die Königin ist weiter wohlauf und viel unterwegs.

 

Inzwischen sind auch größere Larven im Nest vorhanden, die sich bald verpuppen werden...

 


24.05.2022: Erste Arbeiterin! Die erste Arbeiterin ist geschlüpft, bleibt aber aktuell noch im Nest. Versorgungsflüge erfolgen noch allein durch die Königin. Damit ist bereits nach 20 Tagen aus dem ersten Ei eine fertige Arbeiterin geworden. Das warme Wetter hat die rasche Entwicklung sicherlich auch begünstigt.

 

Blick in das Nest von unten her: Neben der Königin ist die erste Arbeiterin erkennbar...

 


29.05.2022: Mindestens 6 Arbeiterinnen sind vorhanden. Aktuell findet durch das Wachstum der Wabe ein rascherer Umbau der Nesthülle statt, wodurch zeitweise ein größeres Loch in der Hülle vorhanden ist. Durch dieses kann man einen Blick auf die Wabe und die Königin im Nest werfen. Die Königin fliegt mittlerweile nicht mehr aus und die Arbeiterinnen übernehmen die Versorgungsflüge. Aktuell verschiebe ich den Karton zudem jeden Tag einige Zentimeter, um den Kasten an eine ungestörte Ecke unseres Balkons zu stellen. Einen Protest der Arbeiterinnen gibt es dabei nicht. Durch die kleinen Änderungen merken die Arbeiterinnen die Veränderungen nicht wirklich und passen sich immer wieder an den etwas veränderten Standort an.

 

Durch Umbauarbeiten am Nest kann man derzeit schön auf die Wabe blicken und sieht dort die deutlich größere Königin, die mittlerweile nicht mehr ausfliegt...

 


03.06.2022: Der Kasten ist nun an seiner vorgesehenen Stelle auf dem Balkon angekommen. Zudem habe ich den oberen Teil des Kartons mit Klarsichtfolie als Regenschutz überzogen. Zudem wurden noch Steine um den Kasten herum gestellt, damit auch Wind den Karton nicht verschieben kann. Mindestens 15 Arbeiterinnen bewohnen mittlerweile das kleine Nest. 

 

Mittlerweile wurde der Kasten schrittweise in eine Ecke des Balkons verschoben. Weiterhin wurde die Oberseite mit Folie als Regenschutz überzogen sowie der Karton mit Steinen beschwert...

 

Und so sieht das kleine Nest inzwischen aus...

 


08.06.2022: Heute am Abend waren zwischen 19:24 Uhr und 19:34 Uhr 35 Flugbewegungen binnen 10 min zählbar, was auf >30 Arbeiterinnen hindeutet. Es geht also bergauf...

 

Das Nest ist weiter gewachsen und beherbergt inzwischen über 30 Arbeiterinnen...

 


11.06.2022: Mittlerweile existiert seit einiger Zeit eine 2. Wabenetage, in deren Zentrum auch bereits einige mittelgroße Larven zu sehen sind. Aus diesen Larven entwickeln sich bereits erste Geschlechtstiere, die dann Ende Juni schlüpfen werden.

 

Inzwischen wurde auch die 2. Wabenetage angelegt, in der bereits Geschlechtstiere heranwachsen...

 


16.06.2022: Eine Zählung am Nachmittag von 16:56-17:06 Uhr ergab 74 Flugbewegungen in 10 min, was mittlerweile auf >70 Arbeiterinnen hindeutet.

 

Das Volk wächst nun immer schneller, auch das Nest wird umfangreich erweitert...

 


21.06.2022: Nach heißen Tagen mit teils über 35°C gab es gestern eine deutliche Abkühlung. Trotz zeitweiligem Regen und 14 Grad herrschte aber reger Flugverkehr. Heute ist es aber wieder freundlicher. Eine Zählung gegen Mittag von 12:49-12:59 Uhr ergab 124 Flugbewegungen in 10 min, was auf 120-150 Arbeiterinnen hindeutet. Unterdessen gibt es nun auch eine 3. Wabenetage im Nest.

 

Das Nest ist weiter gewachsen und etwa 120-150 Arbeiterinnen gehören dem Volk an...

 


26.06.2022: Das Nest ist weiter gewachsen und erreicht einen Durchmesser von gut 20 cm. Die 3. Etage ist ebenfalls deutlich erweitert worden und der Beginn der 4. Etage steht kurz bevor. Die Altkönigin ist durch das Flugloch in der Nesthülle oft auf der unteren Wabenetage erkennbar und untersucht die Zellen zur Eiablage. Eine Zählung des Flugverkehrs von 17:14-17:24 Uhr ergab 183 Flugbewegungen in 10 min, was auf 180-230 Arbeiterinnen hindeutet. Das Volk ist weiterhin sehr friedlich und lässt sich sehr gut beobachten. Gerade nachts sitzen in den derzeit warmen Nächten viele Arbeiterinnen auf der Nesthülle...

 

Viel Flugbetrieb herrscht am Nest, das Volk "explodiert" regelrecht  - ca. 200 Arbeiterinnen bewohnen inzwischen den Bau...

 

Gerade in den Nachtstunden sitzen viele Arbeiterinnen auf der Nesthülle, einige von ihnen fächeln Frischluft...

 


30.06.2022: Erste Geschlechtstiere! Gestern und heute schwankte der Flugverkehr immer wieder zwischen 230 und 300 Flügen in 10 min - er hat also nochmal deutlich zugelegt. Man kann also mittlerweile von 250-300, ev. sogar von knapp über 300 Arbeiterinnen ausgehen. Damit liegt die Volkstärke bezogen auf die Arbeiterinnenanzahl beim artspezifischen Maximum von - gemäß Literatur - ca. 300 Tieren. Das Volk ist also hervorragend entwickelt. Das Nest beinhaltet inzwischen auch eine 4. Etage – neben 3 großen weiteren Etagen. Bis zur Mitte der 3. Etage sind die Zellen bereits verdeckelt, also verpuppt. Seit gestern sind zudem erste Jungköniginnen am Nest beobachtbar. Das Volk scheint damit an seinem Höhepunkt angekommen zu sein. Gerade in den Nächten sitzen teils mehr als 150 Arbeiterinnen außen auf der Nesthülle, ein beeindruckender Anblick.    

 

Nachts am Nest: Auf der Nesthülle findet man nun auch erste Geschlechtstiere, u.a. sind hier zwei Jungköniginnen erkennbar...

 

Trotz seiner 250 bis >300 Arbeiterinnen ist das starke Volk sehr friedlich und lässt sich aus nächster Nähe beobachten, was dann so aussieht: Video- und Bildaufnahmen erfolgen, indem das Handy vorsichtig durch die Öffnung in den Kasten gesteckt wird - die Tiere untersuchen Hand und das Handy zwar oft, aber verhalten sich nie aggressiv, sondern lediglich neugierig. Schutzkleidung ist nicht erforderlich...

 


04.07.2022: Weiterhin liegt die 10-min-Flugrate zwischen 240 und 285 Flugbewegungen. Folglich dürften immer noch bis an die 300 Arbeiterinnen, ggf. sogar ein paar mehr, das Nest bewohnen. Immer wieder sieht man Drohnen und einige Jungköniginnen, die sich kurz mal auf der Nesthülle blicken lassen - vor allem in der Nacht. Am Vormittag sieht man auch erste Drohnen vom Kasten abfliegen.

 

Ein beeindruckendes Nest - gerade in der Nacht sieht man die große Anzahl an Bewohnern, weil sich ein Teil der Tiere auf der Nesthülle aufhält...

 

Hier ist schön eine Jungkönigin erkennbar, die deutlich größer ist als die Arbeiterinnen...

 


11./12.07.2022: Ein starkes Volk mit 300-350 Arbeiterinnen! Nachdem in den letzten Tagen bereits Jungköniginnen und Drohnen vom Nest abgeflogen sind, scheinen derzeit vor allem Drohnen abzufliegen. Nur 2 Jungköniginnen waren am Vormittag beim Abflug beobachtbar, dafür aber weit mehr als 10 Drohnen. Die Abflugzeit der Geschlechtstiere scheint temperaturabgängig sein. Je wärmer, umso früher. Da es derzeit eher etwas kühler ist, fliegen viele Geschlechtstiere nach 9 Uhr ab. Der Flugverkehr hat unterdessen sogar nochmal zugenommen und erreichte am 10. Juli am Abend ein vorläufiges Maximum von bis zu 366 Flugbewegungen in 10 min. Insgesamt ist von >300 Arbeiterinnen auszugehen, selbst bis 350 Arbeiterinnen sind bei dem Volk inzwischen denkbar. Damit scheint nun wirklich der Höhepunkt erreicht zu sein. Ein wirklich sehr beeindruckendes Volk dieser Art.

 

Flugfreundliches Wetter, mal heißer, mal gemäßigter, aber oft ist es sehr trocken in diesem Jahr...

 

Der Höhepunkt der Arbeiterinnenanzahl scheint erreicht, mit >300 Arbeiterinnen, ggf. bis 350!

 

Vor allem Drohnen fliegen derzeit vom Nest ab...

 

Ein Männchen verlässt das Nest...

 

Drohnen sammeln sich - wie hier 3 Männchen der Sächsischen Wespe - gerne auf Doldenblütengewächsen, um da Nahrung aufzunehmen...

 


17./18.07.2022: Altkönigin verlässt ihr Nest! Am 17. Juli sind zwischen 10:30 Uhr und 12 Uhr mindestens 9 Jungköniginnen abgeflogen, am 18. Juli zwischen 8 und 10 Uhr ebenfalls mindestens 9 Jungköniginnen neben einigen Drohnen. Schon am 17. konnte man die Altkönigin manchmal auf der Nesthülle beobachten, am 18. verließ sie schließlich gegen 18 Uhr den Nistkasten und flog – erschöpft und schwach – vom Balkon ab. Nun ist das Volk ohne Königin. Das ist aber eine normale Entwicklung. Manche Alt-Königinnen verlassen noch aus eigenem Antrieb das Nest, bevor sie altersbedingt sterben, andere sterben im Nest. In den letzten Tagen hat auch der typische Larvenauswurf deutlich zugelegt. Das Nest befindet sich in der Absterbephase. Auch die Arbeiterinnenanzahl geht langsam zurück und sie dürfte zwischen 200 und 250 Arbeiterinnen liegen, ggf. noch etwas darüber. Im Nest sind allerdings noch zahlreiche Geschlechtstiere zu versorgen. Ihnen gilt nun die volle Aufmerksamkeit des Volkes.

 

Blick auf das große Nest..

 

Viele Jungköniginnen bewohnen derzeit das Nest, einige fliegen vormittags zur Paarung ab...

 

Gegen 18 Uhr verlässt die deutlich gealterte Altkönigin (links) endgültig ihr Nest - schwach und erschöpft...

 

Nachts sitzen weiterhin viele Arbeiterinnen und einige Geschlechtstiere auf der Nesthülle...

 


20.07.2022: Heute war es sehr warm, bereits am Morgen. Erste Geschlechtstiere flogen folglich schon ab 6 Uhr vom Nest ab. Inzwischen sieht man mehr Jungköniginnen als Drohnen am Nest. Immer wieder sind Gruppen von Jungköniginnen auf dem Nest zu beobachten. Durch die aktuelle Hitze mit >30°C sind die Arbeiterinnen auch mit der Kühlung des Nestes beschäftigt.

 

Heute konnte man bei heißem Wetter immer wieder Gruppen von Jungköniginnen am Nest beobachten...

 

Allein hier sind 8 Jungköniginnen am unteren Nesteingang herum erkennbar...

 

Hier sind es 4 Jungköniginnen, rechts schaut noch der Hinterleib einer 5. Königin über die Nesthülle...

 

Nochmal 4 Jungköniginnen, links hinter der Nesthülle verstecken sich weitere Jungköniginnen...

 

Nach Sonnenuntergang am Nest: Neben Arbeiterinnen sind hier auch Jungköniginnen erkennbar...

 


24.07.2022: Absterbephase und weitere Freisetzung von Geschlechtstieren! In den letzten Tagen sind zahlreiche Geschlechtstiere, vor allem Jungköniginnen, abgeflogen. Heute Vormittag sind zwischen 9 und 11 insgesamt 8 Jungköniginnen abgeflogen, wahrscheinlich aber auch schon einige Jungköniginnen und Drohnen vor 9 Uhr, was wir leider nicht beobachten konnten. Nachmittags saßen bei sehr warmem Wetter dann wieder Gruppen von Jungköniginnen am Nest. Inzwischen werden immer mehr Larven aus dem Nest geworfen, selten sogar einzelne Puppen. Der Grund: Die Zahl der Arbeiterinnen geht zurück und liegt nur noch bei 130-180 Arbeiterinnen. Trotzdem gibt es im Nest noch viele Geschlechtstiere, die gefüttert werden müssen. Folglich konzentrieren sich die Arbeiterinnen auf die vorhandenen Geschlechtstiere. Die Geschlechtstiere erhalten nach Stimulation mit den Kieferzangen aber auch von den Larven einen Zuckersaft zur Ernährung. Werden die Larven aber zu oft von den Geschlechtstieren angebettelt und andererseits nicht mehr gut gefüttert, so magern diese ab und die Larven fallen geschwächt aus den Zellen. Einige sterben auch in den Zellen. Die Arbeiterinnen werfen diese dann aus dem Nest, um die Nesthygiene zu erhalten. Gleichzeitig werden aber auch aktiv "gesunde" Larven von den Arbeiterinnen entfernt, um die Versorgung des Nestes anzupassen.

 

Blick auf das große Nest, zahlreiche Jungköniginnen sitzen zeitweise auf der Nesthülle - gerade wenn es sehr warm ist...

 

7 Jungköniginnen sitzen hier in der Nähe des unteren Nesteingangs...

 

Gerade wenn es warm ist, sitzen einige der "älteren" Jungköniginnen gerne auf der Nesthülle und bilden oft Grüppchen...

 

Hier sind auch 5 Jungköniginnen erkennbar...

 


27.07.2022: Ein paar Aufnahmen zur Friedlichkeit unserer Wespen! Nachdem in letzter Zeit viele Geschlechtstiere das Nest verlassen haben, wird es nun immer ruhiger am Nest. Heute Vormittag saß nur eine Jungkönigin auf der Nesthülle, aber es war auch kühl und bewölkt. Am Nachmittag war eine Jungkönigin bei sonnigerem Wetter beim Abflug zu beobachten. Die Tiere füttere ich derzeit etwas zu, damit auch die letzten Geschlechtstiere im Nest noch erfolgreich abfliegen können. Die Arbeiterinnenanzahl nimmt unterdessen immer weiter ab. Nach wie vor ist das Volk sehr friedlich und inzwischen sehr gut an uns gewöhnt. Die kleineren und harmlosen Störungen bei den Kontrollen des Nestes im Kasten aber auch unser häufiges Verweilen im Nestbereich von Saisonbeginn an hat dazu geführt, dass die Tiere uns nicht als Bedrohung sehen. Im Gegenteil, wir können die Tiere am Nesteingang direkt auf die Hand nehmen und nichts passiert. Dazu mal nachfolgend ein kleines Video, was zeigt, wie gut das Zusammenleben mit den Wespen klappt und wie friedlich sich die Tiere am Nesteingang - der eigentlich durchaus gegen Störungen auch geschützt wird - verhalten.

 

Video zu unseren "handzahmen" Wespen am Nesteingang... (externer Link: https://www.youtube.com/watch?v=0yed9Lue2ss)

 


24.08.2022: Das Nest ist nun verlassen - eine Bilanz! Mit dem Start in den August baute unser Wespenvolk immer schneller ab. Am 03. August konnten wir noch eine Jungkönigin abfliegen sehen, am 04. August lag die Flugrate zwischen 14:20-14:25 Uhr nur noch bei 40-50 Flugbewegungen in 10 min. Bis zum 09. August hatte sie sich dann nochmal halbiert. Am 18. des Monats waren noch letzte Tiere am Nest erkennbar, welche sich gegenseitig versorgten. Nachdem nun seit 2 Tagen keine Aktivität mehr vorhanden war, wurde heute das verlassene Nest aus dem Kasten entfernt und genauer untersucht. Insgesamt wurden 5 Wabenetagen angelegt, von denen die erste Etage aus Kleinzellen bestand. Alle weiteren Etagen wurden mit Großzellen versehen. Eine Auszählung ergab folgende Daten:

 

----------
Etage 1 oben: nur Kleinzellen; gesamt 530 Zellen, erfolgreich belegt waren 515 Zellen (= teils mehrfach belegte Arbeiterinnenzellen), davon 14 Zellen durch Parasiten (Schlupfwespe Sphecophaga vesparum) befallen, am Ende der Saison sind am Rand 4 Jungköniginnen aus vergrößerten Kleinzellen (sehr hochverdeckelt) hervorgegangen neben zahlreichen in Kleinzellen produzierten Drohnen


Etage 2: nur Großzellen; gesamt 483, geschlüpft sind hieraus 390 Geschlechtstiere (einmal belegt), 12 weitere Zellen von Schlupfwespe befallen, mind. 46 leere hochverdeckelte Königinnenzellen noch erkenn- und zählbar

 

Etage 3: nur Großzellen; gesamt 455, geschlüpft sind hieraus 271 Geschlechtstiere (einmal belegt), 14 weitere Zellen von Schlupfwespe befallen, mind. 50 leere hochverdeckelte Königinnenzellen noch erkenn- und zählbar 

 

Etage 4: nur Großzellen; gesamt 304, geschlüpft sind hieraus 105 Geschlechtstiere (einmal belegt), 16 weitere Zellen von Schlupfwespe befallen, mind. 58 leere hochverdeckelte Königinnenzellen noch erkenn- und zählbar 

 

Etage 5: nur Großzellen; gesamt 155, keine Geschlechtstiere aus der Etage hervorgegangen

----------

 

Nachfolgend noch einige Bilder vom Nest und den Waben:

 

Blick auf das verlassene Nest...

 

Nach dem Öffnen der Nesthülle werden die 5 Wabenetagen sichtbar...

 

Blick auf alle 5 Wabenetagen, oben links die 5. Etage, unten rechts die 1. und oberste Etage...


Insgesamt sind folglich 530 Kleinzellen und 1397 Großzellen angelegt wurden. Davon waren 515 Klein- und 766 Großzellen einst verdeckelt, also hier kam es zur Verpuppung der Brut und meist auch zum Schlupf fertig entwickelter Tiere (bei den Kleinzellen gab es auch mehrfache Belegungen). Abzüglich einiger Verluste durch Puppenauswürfe am Saisonende (auch bedingt durch die Schlupfwespe Sphecophaga vesparum) und durch vereinzelte Flügelschäden gerade bei Drohnen (durch die häufige Hitze) sind letztlich deutlich mehr als 630 Geschlechtstiere aus Großzellen geschlüpft. Weitere Drohnen und 4 Jungköniginnen sind auch noch aus der Kleinzellen-Etage hervorgegangen. Mindestens 158 hochverdeckelte Königinnenkokons waren insgesamt offen und zählbar (ev. waren es mehr, da einige dieser Zellen auch nach dem Schlupf abgetragen werden und nicht mehr als solche erkennbar sind). Abzüglich einiger Verluste und Puppenauswürfe sind mind. 130 Königinnen erfolgreich aus dem Nest hervorgegangen und sicherlich deutlich über 500 Drohnen. Ein nur sehr schwacher Parasitenbefall (Schlupfwespe Sphecophaga vesparum) spielte für die Entwicklung des Nestes keine entscheidende Rolle. Damit schließt das Volk überaus erfolgreich seine Saison ab und wir hoffen, dass viele Königinnen den Winter überstehen und nächstes Jahr ebenso erfolgreich sind.

 


 

Tagebuch ist nun geschlossen...    

 

 

© www.insektenstaaten.de / Dr. Michel Oelschlägel         Hier: Das insektenstaaten.de-Team stellt sich vor       Hier: Kontakt, Impressum und Datenschutz

CMS