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28. September 2008: Verpaarungen bei sonnigem Wetter! Endlich gibt es ein paar milde Tage. Diese nutzten die Hornissen für die ersten Verpaarungen. Heute morgen gegen 11 Uhr war ich am Nest. Dort herrschte ungewöhnlich starkes Treiben. Drohnen von anscheinend fremden Nestern umkreisten den Hochstand und versuchten, ins Nest einzudringen. Arbeiterinnen versuchten das zu verhindern, sodass einige Drohnen vertrieben, verletzt oder gar erstochen wurden. Dennoch schafften es einige, zumindest die ein oder andere Jungkönigin zu erklammern und mit ihr aus dem Nest zu Boden zu fallen. Dort kam es dann zur Paarung. Auch einige nesteigene Drohnen wurden von den Arbeiterinnen nachdrücklich aus dem Nest gescheucht, wobei diese Drohnen aber nicht zu Schaden kamen, insoweit ich das beobachten konnte. Auch so flogen zahlreiche Jungköniginnen ab. Dennoch ist das Nest weiterhin voller Geschlechtstiere, die sich in den kommenden Tagen und Wochen noch verpaaren werden.

 

Endlich herrscht wieder flugfreundliches Wetter...

 

Nest im Hochstand

 

zahlreiche Jungköniginnen und Drohnen

 

weitere Jungköniginnen und Drohnen

 

 

Paarung unter dem Nest

 


2. Oktober 2008: Weiterhin gibt es reichlich Geschlechtstiere im Nest. Das Wetter hat sich wieder verschlechtert, wobei es zwar nicht sehr kalt, aber sehr stürmisch ist, was den Tieren einige Probleme bereitet. Doch das Nest im Hochstand liegt insgesamt recht windgeschützt, sodass die Tiere vom Sturm weniger beeinflusst werden als beispielsweise die ebenfalls dokumentierte Kolonie im Baum. So wird weiterhin rege proteinreiche Nahrung eingetragen, wie in Form von Fliegen. Auch die Altkönigin ist weiterhin aktiv. Fremde Drohnen umfliegen immer wieder den Kasten und versuchen einige Jungköniginnen abzufangen. Nicht selten werden diese Drohnen von Arbeiterinnen erwischt und verletzt oder gar erstochen. Das Nest beherbergt immer noch etwa 300-350 Hornissenarbeiterinnen und zahlreiche Geschlechtstiere.

 

Die Blätter werden immer bunter...

 

 

Blick aufs Nest...

 

 

 

Hornissen am Futterteig

 

Ein fremder Drohn versucht, in den Hochstand einzudringen - hier wird er von einer Arbeiterin daran gehindert...

 


5. Oktober 2008: Heute konnte ich trotz langer Verweildauer am Nest die Altkönigin nicht mehr entdecken. Eventuell ist sie nun altersbedingt gestorben, nachdem sie allerdings doch recht alt werden konnte. Viele Altköniginnen sterben bereits Mitte bis Ende September. Im Nest herrscht weiterhin rege Betriebsamkeit und das Nest ist voller Geschlechtstiere, wobei immer wieder fremde Drohnen versuchen, Jungköniginnen direkt am Nest zu begatten. Meist gelingt dies jedoch nicht und die Arbeiterinnen erwischen den Eindringling, was mitunter tödlich für den Drohn ausgeht. Allerdings hat nun auch ein größerer Auswurf an Larven begonnen, ein natürliches Phänomen im Herbst, um die Versorgung der Geschlechtstiere und der restlichen Larven weiterhin optimal zu halten.

 

Es ist sonnig und mild...

 

 

Ansichten vom Nest

 

Fremde Drohnen werden von der Arbeiterinnen, insofern sie beim Eindringen in das Nest erwischt werden, aggressiv attackiert!

 

 

Zahlreiche Jungköniginnen, die sich teilweise in den Lufttaschen der Nesthülle verstecken...

 


8. Oktober 2008: Weiterhin werden rege Larven aus dem Nest getragen, darunter auch sehr große Larven von Jungköniginnen. Zudem gibt es weiterhin unzählige Geschlechtstiere im Nest. Heute war ich am Vormittag da und könnte bei sonnig mildem Wetter viele Abflüge von Jungköniginnen beobachten, welche bevorzugt in den Vormittagsstunden abfliegen und sich noch am selben Tag zu verpaaren versuchen. Möglicherweise wird auch am selben Tag noch ein Winterquartier aufgesucht. Erneut wurde das Nest von fremden Drohnen regelrecht belagert, zuweilen schafften es auch einige Drohnen, Jungköniginnen am Nest abzufangen und sich mit ihnen direkt unter dem Nest zu verpaaren. Allerdings stellten einige Arbeiterinnen eine regelrechte Flugabwehr, welche die Drohnen, die sich dem Nest näherten, sofort attackierten und mit ihnen zu Boden stürzten. Nicht selten erlitt der Drohn dabei tödliche Verletzungen. Auch so war die Kolonie um diese Zeit recht nervös und auch ich wurde kritisch beäugt und hin und wieder "gezwungen", mich etwas vom Nest zurückzuziehen. Wirkliche Aggressionen gegenüber meiner Person gab es jedoch nicht. Weiterhin wird allerdings rege an der Nestisolation gearbeitet, wobei die Öffnung unten am Nest immer kleiner wird. Zugleich wurde heute die 8. Wabenetage begonnen, zumindest war der Ansatz mit 3 Zellen erkennbar.

 

 

  

Goldener Herbst - Sonnenschein, milde Temperaturen und prächtig gefärbte Bäume

 

Nestansicht

 

 

 

Betriebsamkeit am Nest - in den Lufttaschen verstecken sich viele Jungköniginnen und Drohnen und fressen sich weiterhin Fettreserven an

 

Einige paarungswillige Jungköniginnen, welche ohnehin kurz vor dem Abflug stehen, verpaaren sich gleich unter dem Nest mit einem fremden Drohn

 

Blick von unten auf das Nest

 


 

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